Rat & Hilfe nach Schwangerschaftsabbruch
Vergleichbare Angebote sind in Deutschland kaum vorhanden.
Was wir tun
Unser Schwerpunkt liegt auf dem Austausch über unsere Erfahrungen sowie auf der Beratung und Begleitung nach einem Schwangerschaftsabbruch.
Helfen, erlebtes zu verarbeiten
Im Mittelpunkt stehen die körperlichen und seelischen Langzeitwirkungen, die sich infolge eines Abbruchs entwickeln können.
Nicht länger allein unterwegs sein
Ebenso wichtig ist es uns, in unserer Gesellschaft ein lebendiges und aufnahmebereites Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.
Wie Sie helfen können
Mit einer Spende können mehr Menschen von unserem Anliegen erfahren.
Nach einem Abbruch erleben Frauen und Männer nicht selten, dass eine anscheinend gut überlegte Entscheidung sich als nicht wirklich tragfähig herausstellt.
Die Betroffenen verstehen sich selbst nicht mehr und auch ihre Umwelt kann ihnen oft nicht folgen. Die erhoffte Lösung ist zu einem Problem geworden und droht das gesamte Leben zu überschatten. Es fällt schwer, Gefühle und Gedanken zu ordnen. Unverstanden vom Umfeld geraten sie häufig in eine Krise der Sprachlosigkeit, Hilflosigkeit, Ausweglosigkeit und Verzweiflung.
Unser Ziel ist die Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Gesundheit nach Schwangerschaftsabbruch. Betroffene, die mit ihren Problemen nicht allein bleiben wollen, finden beim Deborah e.V. Informationen und unvoreingenommene Annahme und Hilfe. Es braucht Menschen, die Lebenserfahrung haben und die bereit sind, verständnisvoll und vorurteilsfrei zuzuhören.
„Es ist im Leben sehr selten, dass uns jemand zuhört und wirklich versteht, ohne gleich zu urteilen. Dies ist eine sehr eindringliche Erfahrung.“ – Carl Rogers
Nach einem Schwangerschaftsabbruch erleben Frauen und Männer nicht selten, dass die Entscheidung, die die aktuelle Notlage zulösen schien, sich als nicht sicher tragfähig herausstellt. Der Deborah e.V. möchte dazu verhelfen, einen Ausweg aus der leidvollen Situation zu finden und eine Rückkehr aus der Krise zurück in das Leben zu ermöglichen. Die Betroffenen verstehen sich selbst nicht mehr und auch ihr Umfeld kann ihnen oft nicht folgen. Die erhoffte Lösung ist zum Problem geworden und droht das gesamte Leben zu überschatten. Unverstanden vom Umfeld geraten sie häufig in eine Krise der Sprachlosigkeit, Hilflosigkeit, Ausweglosigkeit und Verzweiflung.
Ziel des Gesprächsangebots ist es, den Hilfesuchenden unvoreingenommene Begegnungen zu ermöglichen und beim Ordnen der Gefühle zu helfen. Die Hilfesuchenden sollen sich verstanden und angenommen fühlen. Das Angebot zu einem Kontakt ohne Erklärungsdruck ist dann eine Hilfe. So kann es nach und nach gelingen, einen neuen Lebensraum zu erschließen. Folgende Grundhaltungen der Beraterinnen und Berater bilden die Gesprächsbasis:
- Unvoreingenommene Begegnung ohne Erklärungsdruck
- Einbringen von Verständnis, Trost, Solidarität
- Vorurteilfreies Zuhören
- Offenheit
- Loslassen der eigenen Lebensgeschichte, Biographiearbeit
- Zutrauen in die Möglichkeiten des Gegenübers
- Uneingeschränkte Wertschätzung (Akzeptanz)
- Einfühlendes Verstehen (Empathie)
- Echtheit (Kongruenz)
Gesprächsgrundlage
Grundlage für die Gespräche bildet das hilfreiche Gespräch, die personenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers basierend auf dem humanistischen Menschenbild. Carl Rogers zählt zu den führenden Persönlichkeiten der humanistischen Psychologie.
Das Menschenbild von Carl Rogers
Jeder Mensch ist auf das Gute hin angelegt, auf Entwicklung und Entfaltung, auf seelisches Wachstum und die Fähigkeit, sein Selbst zu entdecken. Deshalb liegen nach Rogers in jedem Menschen selbst die Kräfte, das eigene Leben zu meistern und seine Probleme zulösen. Dabei nutzt Rogers ein Beziehungsangebot, welches aus uneingeschränkter Wertschätzung und emotionaler Wärme (Akzeptanz), Einfühlungsbereitschaft (Empathie) und Echtheit (Kongruenz) besteht. Die Aufgabe der Beraterinnen oder des Beraters in einem personenzentrierten Gespräch ist es, dieses Menschenbild als eigene innere Haltung zu leben. Diese wertschätzende Atmosphäre verhilft der Hilfesuchenden oder dem Hilfesuchenden, die eigenen Kräfte zu mobilisieren und einen inneren Prozess zu aktivieren, so dass die Hilfesuchenden sich aus sich selbst heraus zu stärken vermögen, welches letztlich zur Lösung führt.
Personenzentrierte Gesprächsführung
Die hilfesuchende Person mit ihren Gefühlen, Wünschen, Wertevorstellungen und Zielen steht im Mittelpunkt, während eigene Beiträge der Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners in den Hintergrund treten. Ratschläge und Bewertungen werden vermieden und durch nichtdirektives Verhalten, aktives Zuhören und Empathie ersetzt. Mit dieser Haltung soll ein hilfreiches Gespräch der mitteilenden Person helfen, sich selbst besser zu verstehen und sich zu öffnen, Hoffnungen und Ängste auf das eigene Problem und die Einstellung hierzu wahrzunehmen. Zum Gelingen des Gesprächs geht die zuhörende Person dem inneren Erleben der mitteilenden Person nach, indem sie auf die Gefühle der mitteilenden Person eingeht und damit dem Gespräch in Tempo und Richtung folgt.
„Solange man selbst redet, erfährt man nichts.“ – Marie von Ebner
Die Beraterinnen und Berater des Deborah e.V. haben gemeinsam unter professioneller Begleitung einen Leitfaden zur Gesprächsführung erarbeitet. Dieser dient der Wahrung der Gesprächsqualität und einem einheitlichen Vorgehen in der Gesprächsführung. Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Supervisionen werden Einzelfälle unter Einbeziehung des Gesprächskonzeptes erörtert und vertieft. Der kollegiale Austausch wird durch regelmäßig stattfindende interne Treffen gefördert. Die Beraterinnen und Berater nehmen ergänzend an externen und internen Fortbildungen teil.
Wir verstehen uns als Brückenbauer
Seelsorge und Hilfe beim Ordnen von Gefühlen
Betroffenen Menschen, die selbst einen Abbruch an sich oder ihrer Partnerin erlebt haben, bieten wir die Brücke des Trostes. Wir wollen ein Entdecken von individuellen Stärken und Fähigkeiten für das Leben nach der Krise ermöglichen.
Gesundheitlicher Ansatz
Betroffenen Menschen, die an unbestimmten Symptomen oder Krankheiten leiden, ohne dass ihnen bewusst ist, dass die primäre Ursache womöglich ein Schwangerschaftsabbruch ist, bieten wir die Brücke des „Heilwerdens“.
Beistand von Schuldgefühlen
Verzweifelten und orientierungslosen Menschen, für die das Leben aus den Fugen geraten ist, wollen wir helfen, das Dilemma auszuhalten und eine Brücke zur Selbsthilfe bauen.
Unvoreingenommene Begegnungen
Für unsere Gesellschaft möchten wir eine Brücke der Einsicht und des Verstehens bauen, um die Unwissenheit und Gleichgültigkeit über die Situation der Betroffenen zu überwinden.
Aufklärung und Befähigung für Fachleute
Wir wollen die vielen Brückenbauer, die verzweifelte Menschen zurück ins Leben führen, fortbilden und informieren. Das Angebot richtet sich u.a. an eine engagierte, empathische Ärzteschaft, Geburtshelfer und Geburtshelferinnen, Lehrkräfte, Psychologen.
„Wenn die Lösung zum Problem wird … Teilen, was trägt.“
Bei Deborah e.V. haben sich Frauen und Männer zusammengeschlossen, die einen Schwangerschaftsabbruch bei sich selbst, ihrer Partnerin oder einer nahestehenden und/oder verwandten Person erlebt haben. Dieses Erlebnis hat Auswirkungen. Die gemeinsame Erfahrung verbindet.
1. Präambel
Was uns trägt, motiviert und verbindet.
Ein Schwangerschaftsabbruch kann für Betroffene ganz unterschiedliche Wirkungen haben: Manche sagen, sie fühlen sich erleichtert oder sogar befreit, andere meinen, es sei zumindest die bessere Entscheidung gewesen. Es gibt aber auch Frauen und Männer, die sagen: Im Nachhinein betrachtet habe ich eine falsche Entscheidung getroffen. Unter Ihnen sind Frauen und Männer, die das Erlebnis eines Abbruchs stark belastet und deren Gedanken unentwegt um das verlorene Kind kreisen. Wir möchten all denen, die sich mit ihrem Kummer unverstanden und allein fühlen, zur Seite stehen. Sie können sich mitteilen und wir können aus eigener Erfahrung das von ihnen Erlebte mittragen. Bei der Bewältigung von Schmerz und Verlust helfen wir mit einer individuellen Form der Trauerbegleitung. Zu unseren Zielen gehört es auch, darauf hinzuwirken, dass in der Konfliktberatung künftig klar und deutlich auf mögliche psychosomatische Spätfolgen hingewiesen wird.
2. Sinn und Zweck
Wie setzen wir das um?
Wir glauben, dass nicht nur unsere Professionalität, sondern auch unsere Erfahrung uns befähigen, Menschen in ähnlichen Situationen mit innerer Anteilnahme und besonderem Verständnis zu begegnen. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Austausch über unsere Erfahrungen und auf der Beratung nach einem Schwangerschaftsabbruch. Im Mittelpunkt stehen dabei die Auswirkungen, die sich infolge eines Abbruchs entwickeln können. Wir ermöglichen, einen Verlust zu erkennen und zu betrauern. Ein solches Betreuungsangebot wird oft benötigt, tatsächlich ist es aber selten vorhanden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Aufklärung der an einem Schwangerschaftsabbruch beteiligten Berufsgruppen über die verschiedenartigen möglichen Auswirkungen des Eingriffs. Eingeschlossen sind auch diejenigen, die in der Nachsorge tätig sind. Ein ebenso wichtiges Anliegen ist es uns, in unserer Gesellschaft, ein waches Bewusstsein für diese komplexe Thematik zu schaffen.
3. Adressaten
Wen wollen wir erreichen
Wir richten unser Angebot an Menschen, die auf verschiedene Weisen betroffen sind.
- Direkt betroffene Frauen und Männer, die selbst einen Abbruch bei sich oder ihrer Partnerin erlebt haben.
- Indirekt betroffene Menschen aus dem Umfeld
- Familienangehörige
- Freund/innen
- Kolleg/innen
- Betroffene Menschen, die
- an unbestimmten Symptomen leiden, diese für schicksalhaft und nicht änderbar halten und insbesondere keinen Zusammenhang mit einem erlebten Schwangerschaftsabbruch sehen.
- an Krankheiten leiden und sich ärztlich behandeln lassen, ohne dass ihnen selbst oder ihren Angehörigen bewusst ist, dass die primäre Ursache ihrer Krankheit womöglich ein Schwangerschaftsabbruch ist.
- Fachleute aus verschiedenen Berufsfeldern wie
- Ärzte verschiedener Fachrichtungen der Medizin, einschließlich Pränataldiagnostiker und Genetiker
- Geburtshilfe, Pflegepersonal
- Schwangerschaftskonfliktberatung
- Psychologie, Seelsorge, Trauerbegleitung, Sozialpädagogik
- Lehramt und Schuleitung.
- Gesellschaft
- Politik
- Medizinische Gremien
- Ethikkommission
- Medien
- Sonstige Multiplikator/innen
4. Leistungsüberblick
Was bieten wir an?
- Einzelgespräche
5. Kultur, Umgang, Werte
Wie geht das? Wir fangen bei uns an!
Wir arbeiten im Team und schätzen einander in unseren unterschiedlichen Lebenswelten und Erfahrungen. Wir gehen respektvoll miteinander um und begegnen uns offen und vorbehaltlos. Dabei pflegen wir einen vertrauensvollen und diskreten Umgang mit persönlichen Informationen. Unsere Arbeitshaltung zeichnet sich aus durch Zuverlässigkeit und durch laufende Kommunikation. Wir arbeiten über Teamgrenzen hinweg verständnisvoll zusammen. Wir halten andere Meinungen aus und behandeln einander und andere fair. Wir begegnen Menschen in Glaubensfreiheit und Toleranz. Die Basis unseres Handelns ist dabei das christliche Werteverständnis und Weltbild. Unterschiedliche Standpunkte dürfen klar benannt und zur Diskussion gestellt werden. Wir bilden uns regelmäßig fort. Wir handeln wirtschaftlich und umweltbewusst.
Schlusssatz
Menschen, die sich nach einem Schwangerschaftsabbruch mit dem Thema auseinandersetzen möchten, müssen nicht länger allein bleiben. Sie finden beim Deborah e.V. Gesprächspartner/innen, Information und Hilfe. Während sich unsere Organisation stets an neuen gesellschaftlichen Herausforderungen orientiert, dient das Leitbild als Grundlage für die Kontinuität unserer Arbeit.