Schau hin… und finde Trost
Oft sind wir mit Scheuklappen unterwegs, rennen wie ferngesteuerte Roboter durch unseren Alltag, ohne rechts und links zu schauen. Nicht nur in Zeiten der Trauer, doch da erst recht. Es ist, als hätten wir eine dunkle Brille auf, durch die wir die Welt wahrnehmen. Sie ist eingefärbt von unserer Traurigkeit. Alles bekommt so einen finsteren Schleier. Selbst helle und bunte Farben sind gedämpft. Was uns früher Freude machte, erreicht uns nicht. Menschen, die uns begleiten wollen, nehmen wir kaum wahr, wenn wir mit gesenktem Blick durchs Leben gehen.
Die Trauer hat uns diese Brille aufgesetzt – wie wäre es, wenn wir sie ab und zu bewusst abnehmen – um wieder Farbe und Freude zu sehen? Wie wäre es, den Blick zu heben oder vielleicht sogar schweifen zu lassen von links nach rechts? Dann können uns auch spirituelle Botschaften erreichen, wenn wir das wollen und zulassen. Ob es ein Kind im Uterus samt Herzchen daneben in einem Stein ist, ob es das Flüstern des Blätterrascheln ist, das sich wie ein „Alles ist gut“ anhört oder eine besondere Wolke am Himmel, die aussieht wie ein Kindergesicht und hinter der die Sonne einen einzelnen Lichtstrahl zur Erde schickt. Tröstliche Zeichen des Himmels – sie sind überall zu finden.