[ FAQ ]
Häufig gestellte Fragen
Nach einem Abbruch erleben Frauen und Männer nicht selten, dass eine anscheinend gut überlegte Entscheidung sich als nicht wirklich tragfähig herausstellt.
Die Betroffenen verstehen sich selbst nicht mehr und auch ihre Umwelt kann ihnen oft nicht folgen. Die erhoffte Lösung ist zu einem Problem geworden und droht das gesamte Leben zu überschatten. Es fällt schwer, Gefühle und Gedanken zu ordnen. Unverstanden vom Umfeld geraten Sie häufig in eine Krise der Sprachlosigkeit, Hilflosigkeit, Ausweglosigkeit und Verzweiflung.
Es ist wichtig, mit dem Erlebten nicht alleine zu bleiben.
Um die Gefühle und Gedanken zu ordnen, empfehlen wir einen Gesprächsaustausch mit einer Person Ihrer Vertrauens. Wenn Sie mögen, kontaktieren Sie auch gerne die Beraterinnen und Berater des Deborah e. V.
Eine allgemeingültige Aussage ist hier nicht möglich. Sie können aber Ihre Partnerin in jedem Fall durch Zuhören und Aufbringen von Verständnis entgegenkommen und unterstützen. Vielleicht benötigt Ihre Partnerin aber auch gerade etwas anderes als Sie in dieser Zeit. Gerne können Sie uns ansprechen.
Pränataldiagnostik – also Ultraschall, Blut- oder Fruchtwasseruntersuchungen des Embryos in der Schwangerschaft – können auf spätere Erkrankungen oder Behinderungen hinweisen. Wie kann man mit diesen Informationen verantwortlich umgehen?
Buchtipp:
„Mein gläserner Bauch – Wie die Pränataldiagnostik unser Verhältnis zum Leben verändert“, Monika Hey, Deutsche Verlags Anstalt, 2012, 224 Seiten
Aus einer Rezension in der „Süddeutschen Zeitung“: „In einer Welt, in der demnächst eine Trisomie 21 bereits per Bluttest festgestellt werden kann, ist Heys Mahnung aktuell. Es ist die Mahnung, dass jedes Leben kostbar ist und dass wir Vorsorge-Untersuchungen, wenn uns denn wirklich die Sorge um das Wohl unseres Kindes umtreibt, kritischer hinterfragen müssen.“ (Süddeutsche Zeitung – 4. Dezember 2012)
Filmtipps:
„Nur eine Handvoll Leben“, Regie: Franziska Meletzky, Erstausstrahlung 2016, ARD
Zur Handlung schreibt der „Spiegel“: „Manchmal ist der Zeitkorridor, in dem sich alles ändert, gnadenlos knapp. Zwei Wochen sind es bei Annette Winterhoff, schwanger in Woche 22. Das Kind, hat sie eben erfahren, hat eine schwere Trisomie 18, einen seltenen Gendefekt. Überlebenschancen: quasi inexistent. Ab der 24. Woche müsste sie es tot gebären. Aus rechtlichen Gründen.
Und dann sitzt sie vor ihrer Ärztin, bereit zur Abtreibung, sagt fast tonlos: „Ich möchte, dass es schnell geht und dass es schnell vorbei ist.“ Als sie kurz allein ist, nimmt sie das Stethoskop vom Tisch, hängt es sich um, horcht durch ihren Bauch auf das schnelle Bubupp-bubupp-bubupp ihres Kindes – und geht. Auf einmal war in zwei Minuten alles klar, alles umentschieden.
Diese existenzielle Qual, das Richtige zu tun, ohne zu wissen, was das denn jetzt eigentlich genau sein soll, in so einer zum Heulen beschissenen Situation, steht im Zentrum des Fernsehdramas „Nur eine Handvoll Leben“, den die ARD an diesem Mittwoch zeigt.“ (www.spiegel.de – 23. März 2016)
„Die Geschichte, die Regisseurin Franziska Meletzky … hier erzählt, ist in dieser Form längst überfällig: Sie zeigt dieses Dilemma, das dank immer präziser werdender Pränataldiagnostik in jeder werdenden Familie irgendwann auftaucht, so wahrhaftig, wie es sonst wohl nur eine Doku könnte. Mit Bildern, die bis zum Schluss die passende Stimmung einfangen, tief anrührend, ohne dafür abgegriffene Tränendrüsenszenen oder Violinenmusik zu brauchen. Komplett kitschfrei, Gott sei Dank.“ (www.spiegel.de – 23. März 2016)
„24 Wochen“, Regie: Anne Zohra Berrached, Kinostart 9/2016
Aus einem Interview mit der Regisseurin: „Nach der 24. Woche ist ein Kind außerhalb des Mutterbauchs lebensfähig und dann sieht so eine Abtreibung noch einmal ganz anders aus: Da wird das Kind nämlich vorher mit einer Kaliumchloridspritze getötet. Eine solche Tötung ist ein heftiger moralischer Konflikt für die Eltern und besonders für die Frauen. … Das muss die Frau selbst entscheiden, denn das Kind ist in ihr drin und so schlimm, wie es ist: Diese Entscheidung kann von keinem anderen getroffen werden. Und das ist auch richtig, denn egal, ob die Frau das behinderte Kind bekommt oder nicht – ihr Leben wird nie wieder so sein wie zuvor.“ (www.zeit.de – 20. September 2016)
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